Von Ingrid Hoberg

„Es ist wunderschön – ihr werdet fasziniert sein!“, ruft eine Besucherin ihren Bekannten zu, die sich vor dem Eingang des Hotels in die Warteschlange einreihen. Die einen kommen gerade vom Rundgang und sind voll des Lobes, die anderen warten gespannt darauf, dass sich für sie die Tür öffnet. Im Zehn-Minuten-Takt werden jeweils 20 Leute eingelassen. Sie warten geduldig bei strahlendem Sonnenschein – am Ende werden es einige Hundert Interessierte sein, die sich vom Hotel direkt neben dem Spreeweltenbad einen Eindruck verschafft haben.

Kompetente Lotsen erwarten die Besucher, unter anderem WIS-Geschäftsführer Michael Jakobs, Badleiter Axel Kopsch und Hotel-Chefin Birgit Tanner. Bei der Führung durch das Erdgeschoss gibt es Informationen aus erster Hand. Ein Dreiseitenhof hat die Projektentwickler und Architekten inspirierte. Schon an der Rezeption ist das Konzept sichtbar: Spreewaldtypisches modern interpretiert. Empfangen werden die Gäste an der Rezeption im Gutshaus. Rustikale Deckenbalken, eine „Kochmaschine“ integriert in den Bartresen, ein Kamin – viele Details sind zu entdecken. Im Sommer wird eine Terrasse im Innenhof einladen, ein Apfelbaum ist schon gepflanzt. Zwar haben die Bauarbeiter noch zu tun, doch bis zur Eröffnung sollen die Arbeiten an den Außenanlagen abgeschlossen sein, versichert Axel Kopsch.

Am meisten interessiert die Besucher die Ausstattung der Apartments und Zimmer, die im Speicher für die Besichtigung geöffnet sind. Birgit Tanner verweist auf dekorative Elemente wie das Lindenblatt und Blaudruckvorhänge. Wer eine Dusche betritt, steht mitten im Spreewald – so der Eindruck durch die fotografische Wandgestaltung. „Die Idee des Speichers gefällt mir“, sagt die Lübbenauerin Melinda Schötz. „Das Haus wird Leute nach Lübbenau holen.“

Überall im Hotel sind auch Pinguin-Motive zu entdecken. Und der Weg zu den Humboldt-Pinguinen ist tatsächlich nicht weit. Ohne das Haus zu verlassen, können Hotelgäste über den 105 Meter langen Bademantelgang das Spreeweltenbad mit dem Außenbecken für Paul, Tilly und Co. erreichen. Dort erwarten sie 14 verschiedene Themensaunen, Wellness und das Restaurant.

„Ziel ist es, mit dem Hotel Synergieeffekte für das Bad zu erreichen“, sagt Axel Kopsch. Er erinnert daran, dass im Jahr 2011 Ideen entwickelt und die ersten Gespräche für den Hotelneubau geführt wurden. Nun steht der Dreiseitenhof und wird am 22. Februar die Vier-Sterne-Klassifizierung des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands erhalten. „Das war ein langer Prozess, aber wir hatten immer die 100-prozentige Unterstützung der Stadt“, betont er.

 „Das Vier-Sterne-Haus wird erfolgreich sein“, ist sich Kathrin Schneider (SPD) sicher. Die Ministerin für Infrastruktur und Landesplanung hat sich an diesem Tag privat Zeit genommen, um das Haus kennenzulernen. „Man fühlt sich wohl“, sagt sie zum Ambiente und denkt schon daran, hier einen Aufenthalt als Geschenk weiterzugeben. Das sieht manch anderer Besucher an diesem Tag genauso, der vielleicht eine Familienfeier vorbereitet und sich nach den Übernachtungskonditionen erkundigt.

Obwohl das Spreewelten Hotel gerade erst an den Start geht, kann Birgit Tanner schon auf mehr als 4000Buchungen verweisen, die seit September über Bookingportale und die Homepage des Spreeweltenbades möglich sind. „Die ersten Wochenenden sind schon ausgebucht“, sagt sie. Doch ehe Gäste ein Apartment oder Zimmer, eine Ferienwohnung oder die Gutsherren-Suite beziehen, sind am kommenden Wochenende unter anderem Mitarbeiter zum Probewohnen eingeladen. Dann lernen sie das eigene Haus ganz unmittelbar von der Seite des Gastes kennen.