Auf Wiedersehen Anfang Dezember

Auf Wiedersehen Anfang Dezember

In den Spreewelten beginnt nächste Woche der Innenausbau – und wird fast ein halbes Jahr dauern.

Mehr als 40 Kinder aus sozial schwachen Familien in Lübbenau und Umgebung werden am Sonntag zu den letzten Gästen im Spreeweltenbad gehören. Schon am späten Sonntag Abend, wenn alle die Umkleideräume verlassen haben, wird das Wasser aus den Becken gelassen. Bis Mittwoch, sagt Badleiter Axel Kopsch, soll im Gebäudekomplex Baufreiheit hergestellt sein. Seine rund 80 Kollegen werden aber noch zwei Wochen zu tun haben, um Ausstattung, Mobiliar, Akten und andere Dinge mehr geordnet einzulagern.Einiges werde sicher auch zu Schrott oder Sperrmüll.

Dass es Anfang Dezember weitergeht in den Spreewelten, hat der Badbetreiber längst kommuniziert – und versucht, diesen Umstand den Kunden möglichst gut zu verkaufen. Schon länger liegen beispielsweise bunte Flyer aus für die Besucher. Zwei Pinguine sind abgebildet, die sagen: „Auf Wiedersehen in den Neuen Spreewelten.“ Was neu sein wird, ist auf der Rückseite zu sehen: Pinguinanlage, Rutschen, Kleinkinderspielplatz und Appartementhotel mit direktem Zugang zum Bad. Wobei man Letzteres nicht so ganz genau nehmen darf. Denn die 60 Appartements beziehungsweise Doppelzimmer mit den 220 Betten werden erst im Dezember zu beziehen sein, so Kopsch.

Petra Grau (l.) und Anika Sommer begrüßen nur noch an diesem Wochenende Bad- und Saunagäste. Ab Montag sind die Spreewelten fast ein halbes Jahr lang geschlossen.
Petra Grau (l.) und Anika Sommer begrüßen nur noch an diesem Wochenende Bad- und Saunagäste. Ab Montag sind die Spreewelten fast ein halbes Jahr lang geschlossen.

Der Rohbau steht

Im Rohbau ist die Anlage längst fertig, die Dächer sind bereits teilweise eingedeckt und die Fenster eingesetzt. Mittlerweile klar ist auch, wie die 46 Quadratmeter großen Appartements mit Balkon aussehen werden. Eigens dafür haben sich die Spreewelten eine komplett eingerichtete Musterwohnung mit vier Betten bauen lassen. Vieles konnte so noch bedarfsgerecht verändert werden, erklärt Marketingleiter Steven Schwerdtner. Spreewaldtypisch rustikal sieht das Appartement nun aus. Die Betten stehen massiv und mit Holz eingefasst im Raum. Dennoch haben Küchenzeile und Sitzecke ausreichend Platz bekommen.

Auch rund ums Bad ist in den vergangenen Wochen baulich viel passiert. Der neue Kinderspielbereich ist im Rohbau fertig. Wo die große Panoramascheibe künftig den Blick in die Unterwasserwelt der Pinguine ermöglicht, sieht man derzeit nur eine Verschalung.

Mehr Wasserfläche für die Pinguine

„Drei Mal mehr Wasserfläche werden Pinguine und Badbesucher geboten bekommen“, sagt Marketingleiter Steven Schwerdtner. Das Pinguinerlebnis, Alleinstellungsmerkmal der Spreewelten, wird viel intensiver sein als früher. Und zwar dank 31 Meter Spezialglas, die zwischen Pinguinen und Besuchern stehen. Angeliefert werden nur drei große Scheiben von acht, zehn und 13 Metern Länge. Wo sie eingesetzt werden, lässt sich schon heute gut erkennen. Denn im Außenbereich sind die Bauarbeiten ebenfalls planmäßig, also zügig, vorangegangen. „Wir wollten während des Bad- und Saunabetriebs nicht weiter über die Baumaßnahmen informieren“, sagt Axel Kopsch. Das hätte nur für Verunsicherung sorgen können. Umso wichtiger sei es nun, einen Ausblick zu geben und die Vorfreude zu wecken mit Flyern, Transparenten und Internetpräsentationen. Schließlich wollen die Spreewelten möglichst keine Kunden verlieren durch die fast ein halbes Jahr währende Unterbrechung des Bad- und Saunabetriebs. Etwa 250 000 Gäste jährlich hatten die Lübbenauer in den vergangenen Jahren. Mit dieser Gästezahl, sagt Axel Kopsch, wäre man auch künftig zufrieden.


Gern behalten wollen die Spreewelten aber auch ihre 80 Mitarbeiter. Deren Zahl wiederum werde sich sogar auf über 100 erhöhen müssen. Zum einen wegen des Hotelbetriebs, zum anderen aber auch wegen des vergrößerten Restaurantbereichs und weiterer geplanter Angebote. Die Spreeweltenchefs – Geschäftsführer Michael Jakobs, Badleiter Axel Kopsch und Marketing-Chef Steven Schwerdtner – haben mit den Mitarbeitern an Lösungen gearbeitet, die lange Zeit zu überbrücken. Die Kollegen können angesparten Urlaub nehmen, sie können in Kurzarbeit gehen und sich Minijobs suchen oder auch beurlauben lassen. Die Umbauzeit falle in etwa in die touristische Hauptsaison. Die Aussichten dürften gut sein, in der Branche eine Beschäftigung zu finden. Nur sollte dabei eben niemand vergessen, in die Spreewelten zurückzukehren. Wofür der Noch-Arbeitgeber mit „Treueprämien“ einen Anreiz geben will. „Aber natürlich“, so Kopsch, „ist nicht auszuschließen, dass wir gute Leute auch verlieren.“

Was die Zahl der Pinguine betrifft, soll auch die sich nicht sehr verändern. Es soll bei 24 Tieren bleiben. Obwohl aufgrund der künftig viel größeren Wasser- und Tummelplatzfläche deutlich mehr Tiere zulässig wären. Verändern schließlich werden sich auch die Preise. Auf zwei Euro mehr müssen sich die Badbesucher, auf einen Euro mehr Saunagäste einstellen. Aus Sicht Kopschs und Schwerdtners eine moderate Preiserhöhung angesichts der Attraktivitätssteigerung.

Daniel Preikschat / LR


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